Stadt Coesfeld
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Die Stadt Coesfeld ist eine kleine Mittelstadt und Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises Coesfeld (mehr über den Landkreis Coesfeld hier) im westlichen Münsterland in Nordrhein-Westfalen. Die Entfernung zur Stadt Münster beträgt 35 km. Der Fluss Berkel fließt durch Coesfeld und wird am Walkenbrückentor gestaut, um zum größeren Teil als Umflut innerhalb der Wälle und außerhalb des Rings um die Stadt geführt zu werden.
Die Nachbargemeinden und -städte (von Norden an) sind: Rosendahl, Billerbeck, Nottuln, Dülmen, Reken, und Gescher. Die Stadt selbst besteht aus den Ortsteilen Coesfeld und Lette, zu Coesfeld gehören außerdem die Bauerschaften Goxel, Gaupel, Sükerhook, Harle, Flamschen, Stevede, Stockum und Sirksfeld. Zu Lette gehören die Bauerschaften Letter Berg, Pascherhook, Stripperhook, Wulferhook, Beikel, Letter Bruch und Herteler.
Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt war in Altfrieds Lebensbeschreibung des heiligen Ludgerus, des Patrons und Bischofs der Diözese Münster. Der Bischof Hermann II. Von Katzenelnbogen von Münster übertrig das Stadtrecht im Jahr 1197 auf Coesfeld.
Doch wie kommt man nach Coesfeld?
Zum Beispiel mit der Bahn. Der Bahnhof Coesfeld wird von drei Regionalbahnen bedient, von der RB51 von Dortmund nach Enschede, dem RE14 nach Dorsten, Gladbeck, Bottrop und Essen und der RB63 nach Münster. Der Schienenpersonenverkehr fährt im Stundentakt, am Wochenende teilweise im zweistundentakt.
Wenn Sie lieber mit dme Auto fahren wollen: Coesfeld liegt am Schnittpunkt der B474 und der B525. Außerdem führt die A31 acht Kilomenter westlich an Coesfeld vorbei.
In Coesfeld gibt es einige Unternehmen, die überregional agieren und bekannt sind, hierzu zählt vor allem der Hauptsitz des Unternehmens Ernsting’s Family, aber auch Parador, Humana Milchunion, J.W. Ostendorf, Westfleisch sowie die Weiling GmbH.
Was kann man sich in Coesfeld ansehen?
Coesfeld besitzt einige Baudenkmäler und Sakralbauten, die Sehenswert sind. Drei davon wollen wir Ihnen hier vorstellen:
Walkenbrückentor
Das Walkenbrückentor ist das letzte von ehemals sechs Stadttoren der früheren Coesfelder Stadtmauer. Es befindet sich am Mühlenplatz am Eintritt der Berken in die Stadt, an dessen Staustufe die Umflut in den Stadtgraben an der Promenade abgeleitet wird. Das Tor stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Der älteste Hinweis darauf stammt aus einer Urkunde vom 13. September 1339. Im Laufe der Geschichte wurde das Tor bereits als Gefängnis, Folterkammer, Zollgebäude, Lagerraum und zu Wohnzwecken genutzt. 1945 wurde es durch Bombentreffer stark beschädigt und danach wieder aufgebaut. Neben dem Tor ist heute nur noch der Pulverturm von der ehemaligen Stadtbefestigung vollständig erhalten. Seit 1988 wird das Tor als Stadtmuseum und städtische Turmgalerie genutzt. Vor der Wiedereröffnung unter dem Namen „Das Tor“ am 29. Januar 2012 wurde das Museum renoviert und in 3 Abschnitten umgestaltet. Der erste Abschnitt behandelt die Themen „Jüdisches Leben“ und „Nationalsozialismus in Coesfeld“. Der zweite, 2015 fertiggestellte Abschnitt thematisiert die Fortschrittsentwicklung im ausgehenden 19. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert und in der Zeit der Bundesrepublik. Der dritte, 2020 fertiggestellte Abschnitt widmet sich der Geschichte Coesfelds im Mittelalter und der frühen Neuzeit.
St. Lamberti
St. Lamberti ist eine Pfarrkirche der römisch-katholischen Gemeinde, sie steht am Marktplatz der Stadt. Sie ist eine der beiden alten Innenstadtkirchen und wurde von Ludgerus, dem 1. Bischof von Münster, als Holzkirche gebaut. Die ältesten erhaltenen Teile sind die Mittelschiffspfeiler der staufischen Hallenkirche im gebundenen System, sie stammen aus dem 13. Jahrhundert. Ihr war eine Doppelturmfassade samt Vorhalle vorgelagert. In zwei kurz aufeinanderfolgenden Bauabschnitten wurde der Bau erweitert. 1473 wurde der zweijochige Chor mit Nebenapsiden errichtet, dann wurden die Seitenschiffe und die Gewölbe des Mittelschiffs unter Verlust der gebundenen Ordnung erneuert. Doch Bauunterhaltungsmängel ließen bereits 1635 den südlichen Turm einem Novembersturm zum Opfer fallen. Der nördliche Turm sank 1681 in sich zusammen. Erst im Frühjahr darauf konnten die Glocken geborgen und die Trümmer beseitigt werden.
Heute besitzt die Kirche das älteste zusammenhängende Geläut Westfalens. Der Bau des neuen Turms begann 1686 und zog sich bis 1703 hin. Auch Bomben im Zweiten Weltkrieg fügten dem Bau einige Schäden zu, diese wurden bis 1953 behoben. Das bedeutendste Stück der Ausstattung ist das Coesfelder Kreis, ein Gabelkruzifix vom Beginn des 14. Jahrhunderts. Das als „wundertätig“ geltende Kreuz stand im Zentrum einer Jahrhundertealten Wallfahrttradition.
Die Orgel der Kirche wurde durch das Orgelbauunternehmen Gebr. Stockmann in Werl im Jahr 1956 gebaut. Sie hat 46 Register verteilt auf vier Werke, drei Manualen und Pedal, mit elektropneumatischer Spiel- und Registertraktur. Die Orgel wurde 1974 und 1988 renoviert und umgebaut durch die Firmen Gebr. Stockmann und Sauer. 1998 errichtete die Firma Gebr. Stockmann einen neuen Spieltisch mit 128facher Setzerkombination. Die Hauptorgel wurde 2012 restauriert. 2022 wurde die neue Chororgel eingeweiht, sie hängt als Schwalbennest im Raum. Die Orgel wurde von der Firma Orgelbau Fleiter gebaut und hat 6 Pfeifenreihen, aus denen sich 23 Register generieren lassen, die auf zwei Manualwerken und Pedal spielbar sind.
Im Turm hängen vier Glocken aus dem 15. Jahrhundert. Sie bilden das älteste vollständig erhaltene Geläut in Westfalen. Bis 1942 hing im Turm noch eine fünfte Glocke, diese wurde zu Kriegszwecken eingeschmolzen.
Ludgerusburg
Die Ludgerusburg ist eine geschleifte, sternförmige Zitadelle, deren Bau und Zerstörung in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stattfand. Die Ludgerusburg war die landesfürstliche Residenz von Christoph Bernhard von Galen, benannt wurde die Burg nach dem heiligen Ludgerus, dem ersten Bischof des Bistums Münster. Die Festungswerke wurden weiter ausgebaut und durch die geräumige Zitadelle, die Ludgerusburg, ergänzt, diese entstand ab 1655 vor dem Viehtor im Norden der Stadt. Die Grundfläche der Zitadelle entsprach der des damaligen Coesfelds, hatte einen quadratischen Grundriss und ist über eine ihrer Ecken mit den Befestigungsanlagen der Stadt verbunden. Die Festung selbst war von einem breiten Wassergraben umgeben. Die benötigten Ländereien für die Zitadelle wurden enteignet und die betroffenen Bürger entschädigt. Am 28. August 1655 begannen 600 Soldaten des Fürstbischofs mit dem Bau, im Jahr darauf wurde der Grundstein für das Torhaus gelegt, doch die Pläne zur Errichtung der zentralen Schlossanlage im Inneren der Zitadelle wurden nie umgesetzt. So zog Christoph Bernhard von Galen 1659 in den als Nebengebäude gedachten Flügel. Nach seinem Tod 1678 hatten die Nachfolger Freiherr von Fürstenberg und Maximilian Heinrich von Bayern zunächst Interesse am Erhalt der Zitadelle und des Schlosses, nach Maximilian Heinrich von Bayerns Tod 1688 aber ließ das Domkapitel in Münster die Anlage weitestgehend schleifen. Die übrigen Stadtbefestigungen wurden im siebenjährigen Krieg weitestgehend zerstört. Heute ist von der Ludgerusburg nicht mehr viel erhalten. Allerdings befinden sich heute sämtliche Einrichtungen der heutigen „Kulturmeile“ Coesfelds, darunter das Konzert Theater, das WBK, das Kino, das CoeBad und das Schulzentrum auf dem Gelände der früheren Festungsanlage.
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