Stadt Bad Bentheim
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Die Stadt Bad Bentheim ist ein Kurort, welcher zum Münsterland gehört, aber in Niedersachsen liegt. Die Stadt gehört zum Landkreis Grafschaft Bentheim, weitere Informationen dazu finden Sie hier. Bad Bentheim liegt außerdem an den Grenzen zu Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden. Kurort ist es deswegen, weil es hier ein staatlich anerkanntes Thermalsole- und Schwefelheilbad gibt. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Burg Bentheim, auf die wir später noch genauer eingehen. Doch erstmal ein paar Fakten zur Stadt: Die Stadtgrenze ist 49 km lang, dabei hat die Stadt eine Nord-Süd-Ausdehnung von 14 km und eine West-Ost-Ausdehnung von 12 km. Die Fläche der Stadt beträgt 100 km². Die Nachbarstädte und -gemeinden sind Nordhorn, Isterberg, Quendorf, Schüttorf, Ochtrup, Gronau und Losser in den Niederlanden. Die Stadt ist in 8 Stadtteile aufgeteilt, diese sind Achterberg, Bardel, Gildehaus, Hagelshoeck, Holt und Haar, Sieringhoeck, Waldseite und Westenberg.
Die Stadt wurde erstmals 1050 als Binithem urkundlich erwähnt, die Burg Bentheim im Jahr 1116. 1711 hat man die heilenden Schwefelquellen entdeckt, aus denen sich ein Kurbadebetrieb entwickelte. Aus historischen Dokumenten geht hervor, das bereits ab dem Jahr 1722 rheumatisch erkrankte Patienten Linderung in der Schwefelquelle Bad Bentheim suchten. Aber auch bei Krankheitsbildern wie Neurodermitis, Schuppenflechte und Autoimmunerkrankungen lassen sich positive Wirkungen von Schwefelbädern beobachten. Diese und andere Therapien werden in der Fachklinik Bad Bentheim durchgeführt, hierzu gehört auch die Mineraltherme. Die Klinik hat vier Fachbereiche, Rheumatologie, Dermatologie, Orthopädie und Kardiologie.
Die Stadt Bad Bentheim pflegt Städtepartnerschaften mit Assen in den Niederlanden und Wolkenstein in Sachsen.
Das Zweite, wofür die Stadt bekannt ist, ist das sogenannte „Bentheimer Gold“: Dabei handelt es sich um Bentheimer Sandstein, der heute noch teilweise gefördert wird. Die Blütezeit des Handels war vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Es gibt auch einige bedeutende Bauwerke aus dem „Bentheimer Gold“, wie etwa das königliche Palais in Amsterdam, das Theater und die Frauenkirche in Antwerpen, die katholische Kirche in Aarhus, der Turm der Martinikirche in Groningen und das Rathaus in Münster.
Die Wirtschaft in Bad Bentheim besteht aus kleinen und mittelständischen Unternehmen, dabei sind der Großteil Cafés, Hotels und Pensionen, da das größte Standbein der Wirtschaft der Tourismus ist, der durch die Kurgäste und Besucher sowie Fahrradtourismus entsteht.
Wie komme ich nach Bad Bentheim?
Der Bahnhof Bad Bentheim ist der letzte Bahnhof vor der deutsch-niederländischen Grenze. Hier halten die Züge RB61 über Rheine, Osnabrück und Herford nach Bielefeld und über Oldenzaal nach Hengelo, der stündlich fährt. Im Fernverkehr fährt der IC77 grenzüberschreitend auf der Strecke Amsterdam – Bad Bentheim – Osnabrück – Hannover – Berlin. Der RB 56 fährt von Bad Bentheim über Nordhorn nach Neuenhaus. Mit dem Auto kann man über die Bundesstraße 403 oder die Bundesautobahnen 30 und 31 nach Bad Bentheim fahren.
Was kann ich in meiner Freizeit in Bad Bentheim unternehmen?
Als Erstes ist natürlich die Besichtigung der Burg Bentheim zu nennen. Die Burg Bentheim ist eine frühmittelalterliche Höhenburg. Erstmals wurde sie im 11. Jahrhundert erwähnt, heute ist sie im Besitz des Fürstenhauses zu Bentheim-Steinfurt. 1116 wurde die Burg von Herzog Lothar von Süpplinburg eingenommen und vollkommen zerstört, bald darauf jedoch wieder aufgebaut und 1489 wurde mit dem Bau des Pulverturms begonnen. Die Burg war 1817 in einem verwüsteten Zustand und unbewohnbar, erst 1848 wurde spärlich mit dem Wiederaufbau begonnen. Unter Fürst Alexis II. Zu Bentheim und Steinfurt (1845 – 1919) wurde die Burg schließlich zur repräsentativen Residenz ausgebaut. Heute ist die Burg als Museum besuchbar, bis auf einen kleinen privaten Teil, in dem heute noch Angehörige des Fürstenhauses zum Bentheim und Steinfurt wohnen. Auch Heiraten kann man auf der Burg, im Ernst-August-Salon in der Zeit von Mai bis September. Die gesamte Burg besteht auf dem oberen und unteren Burgtor, der Katharinenkirche, der Kronenburg, dem Pulverturm, dem Batterieturm, dem Brunnen, dem Drususfelsen und dem Schlosspark.
Der Schlosspark ist eine 12 ha große Parkanlage im Stil fürstlicher Gärten des 18. Jahrhunderts. Im nördlichen Teil der Anlage befindet sich ein See, die steilen Hänge unterhalb der Burg dienen im Winter als Rodelbahn. Im Park befindet sich außerdem eine Minigolfanlage.
Die Katharinenkirche ist eine gotische Kapelle mit Bingelturm, der noch aus der romanischen Zeit stammt. Die Kirche selbst besteht aus einem einschiffigen Langhaus mit davor liegendem Chor. 1544 lies Graf Arnold von Bentheim die Kirche für evangelische Gottesdienste herrichten, aber schon 1767 wurde sie nicht mehr für kirchliche Zwecke verwendet. Im Jahre 1778 zerstörte ein Orkan den barocken Turmhelm, er wurde danach wieder errichtet.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Kirche St. Johannes der Täufer, eine denkmalgeschützte Pfarrkirche, die 1131 erbaut wurde. Sie wurde im Verlaufe des 17. Jahrhunderts baufällig und dann abgerissen. 1670 legten Christoph Bernhard von Galen und Ernst Wilhelm zu Bentheim und Steinfurt den Grundstein für die neue Kirche, die 1674 eingeweiht wurde. Das Langhaus wird außen durch Strebepfeiler in vier Joche gegliedert. Zwischen den Strebepfeilern befinden sich dreibahnige Fenster, die in einem Korbbogen enden. Das Joch des eingezogenen Chors hat einen dreiseitigen Abschluss mit Strebepfeilern. Der mit einem Spitzenhelm bedeckte Kirchturm im Westen wurde 1892 errichtet. In ihm hängen vier Kirchenglocken, die 1952 gegossen wurden, sie ersetzen die alten Glocken, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen wurden. Die heutige Sakristei wurde erst 1932 angebaut. Das innere des Langhauses ist mit einem Spiegelgewölbe überspannt. Es sind auch noch Gegenstände aus der Erbauungszeit vorhanden wie etwa der Hochaltar mit Bildern der Auferstehung Jesu Christi und der Johannes Schüssel. Im linken Seitenaltar ist die heilige Familie dargestellt, der rechte Seitenaltar zeigt Ignatius von Loyola. Die Orgel hat 24 Register verteilt auf zwei Manualen und ein Pedal wurde 1953 von Emanuel Kemper & Sohn gebaut.
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